Das Forschungsprojekt mdfBIM+ startete am 1. Dezember 2021. Die Innovationsinitiative mFUND des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr fördert das Projekt über eine Laufzeit von drei Jahren. Für das Vorhaben wurde ein Konsortium gegründet, bei dem galileo-ip beteiligt ist. Das Forschungsprojekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung der Verkehrsinfrastruktur. So können in Zukunft geplante Instandhaltungsmaßnahmen effizient gestaltet werden. Wir freuen uns, dass galileo-ip Teil davon ist.
Unvollständige und veraltete Bestandsunterlagen
In Deutschland sind mehr als 65.000 Brücken ein Teil der Verkehrsinfrastruktur. Dabei besteht der Bedarf an Instandhaltungsmaßnahmen, Sanierungen oder Ersatzneubauen, wofür aussagekräftige, aktuelle und präzise Bestandsunterlagen notwendig sind. Aktuell gibt es jedoch viele Bestandsunterlagen, die weder vollständig noch aktuell und auch nicht digital auslesbar sind. Digitale Bauwerksmodelle können zwar erstellt werden, sind jedoch mit einem hohen Zeit- und Ressourcenaufwand verbunden. Die digitale Bauwerkserhaltung wird erschwert und ist ineffizient. Durch die Vorstudie „mdfBIM“ wurde die Machbarkeit einer teilautomatisierten Erstellung bei Bestandsmodellen bereits geprüft. Im Projekt „mdfBIM+“ wird diese Vorstudie nun im praktischen Bereich weitergeführt.
Erfassung der Brücken
Für die Durchführung des Projekts wurden zunächst die Anforderungen an den digitalen Zwilling definiert. Anhand dieser Basis führen wir eine Vermessung der Bestandsbauwerke durch, um aktuelle geometrische Messdaten zu erheben. Dafür kommen unsere verschiedensten innovativen Messgeräte zum Einsatz. Zum einen befliegen wir die Bauwerke mit unseren Drohnen, wobei verschiedene Kamera- und LiDAR-Systeme angewandt werden. Daneben erfassen wir die Bauwerke mit terrestrischen Laserscannern, unseren mobilen Scannern und weiteren Geräten, um so eine lückenlose Bestandsdokumentation vorzunehmen. Anschließend werden die Daten gemeinsam mit den Projektpartnern durch KI-basierte Analysemethoden interpretiert. Die vorhandenen Bestandsunterlagen werden validiert sowie auf die Qualität der Informationen geprüft und bewertet. Danach folgen die Extrahierung der Daten und eine Verknüpfung mit den aktuellen Messdaten mittels einer Multi-Daten-Fusion.
BIM-Bestandsmodelle als Ergebnis
Das Ziel des Projekts ist eine (teil-) automatisierte Erstellung von digitalen Zwillingen für bestehende Infrastrukturbauwerke wie Brücken. Dafür werden aktuelle Messdaten erhoben und mit der vorhandenen Bauwerksdokumentation fusioniert. Somit entstehen als Ergebnis BIM-Bestandsmodelle der Infrastrukturbauwerke. Diese sind die Grundlage für ein Erhaltungsmanagement in der Verkehrsinfrastruktur, das sowohl zukunftsorientiert arbeitet als auch eine nachhaltige Instandhaltung mit sich bringt.
Auftaktveranstaltung im Februar
Zum Projekt fand im Februar eine Auftaktveranstaltung im digitalen Rahmen statt mit Teilnehmern aus Forschung, Wirtschaft und Verwaltung. Bei Impulsvorträgen wurden aktuelle Innovationen der Verkehrsinfrastruktur präsentiert, wodurch erneut die Potenziale der Digitalisierung in diesem Bereich deutlich wurden.
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr über diesen Link: https://bit.ly/3tT3WYx
Über den mFUND des BMDV:
Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND fördert das BMDV seit 2016 datenbasierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilität der Zukunft. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und durch die Bereitstellung von offenen Daten auf den Datenportalen des BMDV. Weitere Informationen finden Sie unter www.mFUND.de.